Italien, das steht für Genuss und Lebensfreude pur. Das 60 Millionen Einwohner Land in der markanten Form eines Stiefels bietet eine fast unendliche Vielfalt. Unzählige historische Städte und Orte bieten reiche Kulturschätze aus einer der herausragendsten europäischen Hochkulturen. Daneben verzaubert Italien mit wunderschönen Landschaften und atemberaubender Natur. Das mediterrane Flair und über 7.600 Kilometer Küste bieten außerdem ideale Bedingungen für einen sonnigen Badeurlaub. Die abwechslungsreichen Strände reichen vom feinen, weißen Karibikstrand bis hin zum kiesligen Naturstrand. Und als wäre das alles nicht genug, so setzt die weltberühmte italienische Küche noch den I-Punkt darauf. Nirgendwo anders schmecken Pizza und Pasta wohl so gut wie im Heimatland Italien. Wir nehmen euch mit auf Rundreise durch das bezaubernde Land und zeigen euch einige der schönsten Orte. Von pulsierenden Großstädten wie Florenz und Neapel, führt unser Weg auch in kleine versteckte Orte, die uns überraschen werden. Während wir einmal an der Westküste am Ligurischen und Tyrrhenischen Meer unterwegs sind, geht es das andere Mal an der Ostküste am Adriatischen Meer entlang Richtung Süden und durch das hügelige Inland wieder zurück. Das Herz Italiens, die zauberhafte Toskana, ist dabei Teil beider Routen.
An der Ostküste Italiens
Es ist Oktober und die Temperaturen liegen bei angenehmen und milden 25 Grad. Grundsätzlich ist Italien ganzjährig ein lohnenswertes Reiseziel. In den Monaten April bis Oktober übersteigen die Temperaturen meist die 20 Grad. Während es dann vorallem in den Sommermonaten von Juni bis August sehr voll werden kann, bietet gerade die Nebensaison ab Mitte September bis Ende Oktober ideale Bedingungen für einen entspannten Urlaub. Die Touristenmassen sind verschwunden, die Strände leer und das Meer ist vom Sommer noch schön erwärmt. Und auch in den historischen Städten und Sehenswürdigkeiten wird es ruhiger. Der Herbst bietet also als die perfekten Voraussetzungen um einen Badeurlaub mit einem Aktiv- und Kultururlaub zu verbinden und das idyllische Italien kennenzulernen.
Wir starten unsere Rundreise mit dem Auto in Italiens Stadt der Liebe, im wunderschönen Verona. Die 260.000 Einwohner Stadt im Nordosten des Landes liegt in der Region Venetien. Sie ist unweigerlich mit Romeo und Julia verbunden, dem wohl berühmtesten Liebespaar der Welt. Nicht zuletzt aufgrund dessen gilt Verona als die romantischste Stadt Italiens. Seit dem Jahr 2000 gehört die Altstadt daneben zum UNESCO Weltkulturerbe. Auch uns zieht die historische Stadt sofort in ihren Bann. Enge verwinkelte Gassen, prächtige Palazzi, grandiose Baudenkmäler und imposante Kirchen durchziehen das Zentrum. Nicht zu übersehen ist dabei natürlich die Arena di Verona. Das gigantische antike Amphitheater aus dem Römischen Kaiserreich liegt unmittelbar beim Eingang in die Altstadt und entstand im ersten Jahrhundert nach Christus. Mit 22.000 Plätzen gilt es als eines der größten erhaltenen Amphitheater der Welt. Wir lassen uns durch die Gassen treiben und entdecken an jeder Ecke kleine Highlights. Wir gehen über den prachtvollen Piazza di Signori und den Hauptplatz Piazza delle Erbe, als die Menschenmenge immer dichter wird. Wir können schon erahnen, was hinter dem unscheinbaren Eingangstor liegt - das Casa di Giulietta. Wir schieben uns an vielen Menschen aus aller Welt vorbei und gelangen in einen Innenhof. Dieser Ort wird wie kein anderer mit der weltberühmten Tragödie von William Shakespeare aus dem 16. Jahrhundert in Verbindung gebracht. Die Geschichte von Romeo und Julia, welche in Verona spielt, ist bekannt: Die jungen Liebenden Romeo und Julia halten ihre Beziehung vor ihren Familien geheim. Als Julia auf Betreiben ihrer Eltern mit einem Anderen verheiratet werden soll, nimmt sie einen Schlaftrunk zu sich, der sie in einen todesähnlichen Zustand versetzt, um der Hochzeit mit dem Ungeliebten zu entgehen. Romeo ahnt nichts davon, hält seine Geliebte für tot und nimmt daraufhin selbst Gift ein. Als die nur scheintote Julia wieder erwacht und sieht, was geschehen ist, tötet sie sich aus Trauer mit einem Dolch. Es wurde vermutet, dass die Familie von der "Heldin" Julia Capulet dort ihr Herrenhaus besaß. Ein romantischer Balkon und eine bronzene Julia Statue im Innenhof erinnern heute an die Legende von Shakespeare. Egal ob Wahrheit oder Fiktion, so suchen heute Liebende aus aller Welt ihr Glück an diesem Ort und legen Liebesbriefe nieder oder begrabschen die arme Julia an ihren Brüsten. Die wenigsten Frauen sind dabei auf ihre Männer eifersüchtig. Hätte Julia das geahnt. Die Cass di Giulietta ist aufgrund seiner Geschichte auch ein Ort der Heiratsanträge. So haben sich so Paare hier das Ja-Wort gegeben und leben seitdem in Glück und Liebe bis zu ihrem Lebensende. So natürlich auch wir. Nachdem wir uns aber aus dem Innenhof hinaus gezwängt haben, besichtigen wir ein weiteres Highlight der Stadt. Die wunderschönen Brücken Ponte Scaligero und Ponte Pietra führen uns über die Etsch aus der romantische Altstadt hinaus. Hier geht es hoch zum Piazzale Castel San Pietro. Von hier oben erhält man einen fantastischen Ausblick auf die gegenüberliegende Altstadt von Verona. Das alte Castelvecchio und der Aussichtsturm Torre dei Lamberti prägen dabei das Stadtbild. Wie über viele der historischen, italienischen Großstädte könnte man auch über Verona ganze Bücher füllen, soviel wie es hier zu entdecken gibt. Und das Schöne dabei ist, dass viele der Sehenswürdigkeiten schnell fußläufig zu erreichen sind, da sie sich in der malerischen Altstadt verteilen.
Weiter führt uns der Weg etwa eine Fahrstunden östlich von Verona in das wunderschöne Städtchen Padua. Padua!? Zugegebenermaßen neben den bekannten italienischen Städten geht die Padua oft verloren. Aber wieso eigentlich? Warum kennen soviele Padua nicht? Die Universitätsstadt ist ein echter Geheimtipp für eine entspannte Städtereise. Sie liegt in Norditalien in der Region Venetien und ist nicht nur eine der ältesten Städte Italiens, sondern auch eine der schönsten und beeindruckendsten des Landes. Die Stadt mit 220.000 Einwohnern bietet prächtige Plätze, darunter den einzigartigen Prato della Valle, einen der größten innerstädtischen Plätze Europas, der von unzähligen Statuen gesäumt ist. Gigantische Kirchen und Kathedralen wie die Basilika St. Antonius oder die Santa Guistina prägen das malerische Stadtbild. Jahrtausende Geschichte und Kunst könnt ihr hautnah erleben. Nicht umsonst haben Kopernikus oder Galileo hier gelehrt und studiert. Ein weltweit einzigartiges Meisterwerk ist die Capella degli Scrovegni, deren Innenraum zwischen 1303 und 1305 vom weltberühmten Künstler Giotto mit atemberaubenden Fresken bemalt wurde. Die Fresken zeigen Szenen aus dem Leben Jesu und Marias. Eintritt kostet übrigens 14 Euro und die Karten sollten unbedingt zuvor online bestellt werden, denn eine Besichtigung ist vorort fast immer ausverkauft. Neben Kunst und Geschichte bietet die junge Studentenstadt auch großartige Bars, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten in der charmanten Altstadt. Padua ist also eine gute Alternative zu Florenz, nur mit weitaus weniger Touristen. Wir verlassen die norditalienische Stadt mit völliger Begeisterung über diesen einzigartigen Mix aus historischer Kulisse und lebendigen Studentenleben.
Von Padua sind es keine 50 Kilometer weiter südöstlich nach Chioggia an die Adriatische Küste. Noch so eine kleine Stadt unter dem Radar. Wenn ihr eine Alternative zum oftmals überfüllten Venedig sucht, ist die "kleine Schwester" Chioggia ein ideales Ziel. Sie ist nur 50 km von Venedig entfernt und gilt auch als kleines Venedig. Zwar hat die Hafenstadt nicht die weltberühmten Kunstschätze und den Markusplatz, dafür bietet die 50.000 Einwohner Stadt in der Region Venetien einen der größten Fischereihäfen in Norditalien (großartige, preiswerte Fischrestaurants), original italienisches Flair ohne Touristenmassen und auch die typischen Brücken und Kanäle. Die Rialtobrücke ist hier eben die Ponte di Vigo und der Piazza San Marco ist in Chioggia der Corso del Popolo. Es ist alles etwas kleiner und beschaulicher, aber vielleicht auch dadurch noch authentischer, leiser und entspannter. Übrigens gibt es in Chioggia auch noch einen der schönsten und längsten Sandstrände (Sottomarina) der Adriaküste, nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt. Und auch kulinarisch weiss die Kleinstadt durchaus zu überzeugen. So haben wir in der Trattoria Ai Marinai da Laura die besten Meeresfrüchte unseres Urlaubs genossen. Also muss es wirklich immer Venedig sein!?
Eine weitere gute Fahrstunde südwestlich von der Lagunenstadt Chioggia befindet sich im Inland unser nächstes Ziel, das prächtige Ferrara. Ferrara ist eine charmante Stadt in der italienischen Region Emilia Romagna. Die 133.000 Einwohner Stadt blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. So wurde sie im Mittelalter erbaut und blühte vorallem während der Regierungszeit der Familie Este (14.-16. Jahrhundert), die auch das mächtige Castello Estense im Zentrum der Stadt errichtete, auf. Seitdem ist das Stadtzentrum nahezu unverändert geblieben, was Ferrara zu einer äußerst sehenswerten Stadt macht. Fortbewegungsmittel Nummer Eins ist hier übrigens das Fahrrad. Wenn ihr die Möglichkeit habt, ein Fahrrad zu mieten solltet ihr das unbedingt tun. Damit lässt sich die Stadt nämlich bestens erkunden.
"La Grassa" ("die Fette") ist der Spitzname unseres nächsten Halts. Denn Bologna ist nicht nur die Hauptstadt der Region Emilia Romagna, sondern auch die des Essens. Sie liegt keine 50 Kilometer südwestlich von Ferrara entfernt. Mit 390.000 Einwohnern ist sie eine der pulsierendsten Metropolen Italiens. Bologna genießt den Ruf, ein Paradies für Feinschmecker zu sein, daher wird sie eben auch "la Grassa" genannt. Einige der bekanntesten Nudelgerichte (z.B. Tortellini) sowie Fleisch-, Käse- und Weinspezialitäten haben ihren Ursprung in Bologna. Aber es gibt auch Unmengen an historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten. Die beeindruckenden 38 km langen mittelalterlichen Arkaden gehören z.B. zum UNESCO Weltkulturerbe.
Die meisten Basiliken und Plätze befinden sich in der Innenstadt, die ein Netzwerk aus Fußgängerzonen durchzieht und somit gut zu Fuß erkundet werden kann. Zentraler Platz ist der weitläufige Piazza Maggiore, welcher von pompösen Palästen umgeben ist. Charakteristisch für Bologna sind vorallem seine (schiefen) Türme am Piazza di Porta Ravegnana. Der höhere Torre degli Asinelli ist stolze 97 Metern hoch und hat eine Neigung von ca. 1,20 m. Der niedrigere Turm, Torre Garisenda ist "nur" 48 Meter hoch, hat dafür aber eine Neigung von mehr als drei Meter. Schiefe Türme können sie also bauen, die Italiener. Früher soll es in Bologna an die 200 solcher Türme gegeben haben, jede Adelsfamilie wollte einen für sich bauen lassen, wenn möglich höher als die der konkurrierenden Clans der Stadt.
Steigt die 498 Stufen hinauf auf den Turm Asinelli und genießt von der Aussichtsplattform einen atemberaubenden Blick auf die mittelalterliche Stadt. Die Europäische Kulturhauptstadt aus dem Jahr 2000 beherbergt außerdem die älteste Universität Europas. Kein Wunder also, dass über 80.000 Studenten die Stadt so lebendig machen und der Stadt ihren zweiten Spitznamen eingebracht haben. So wird Bologna auch oft als "la Dotta" (die Gelehrte) bezeichnet, was nicht zuletzt auf die antike Universität und das pulsierende Studentenleben zurückzuführen ist.
Nun geht es wieder zurück Richtung Adriatische Küste. Wir fahren etwa 1,5 Stunden südöstlich und besuchen unweit des beliebten Badeortes Rimini den einzigartigen Zwergstaat San Marino. Und wir stellen uns die Frage: Was ist die älteste Republik der Welt? Italien, Griechenland oder die USA? Nein, es ist eben jenes kleine 35.000 Einwohner Land San Marino. Der bergige Kleinstaat im Norden Mittelitaliens ist verteilt auf mehrere Dörfer und eine prächtige Altstadt, welche seit 2008 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt und sich in schwindelerregender Höhe auf der Spitze des Monte Titano befindet. Seit dem Jahr 301 soll die autonome Republik San Marino schon bestehen und seither war sie vorallem eines: immer unabhängig. Selbst Napoleon erkannte während seines Feldzuges durch Europa die Unabhängigkeit des Staates an. Mittelalterliche Gebäude, historische Baudenkmäler, prächtige Kirchen und verschlungene, enge Gassen prägen das Bild der Altstadt auf über 700 Metern Höhe. Mittelpunkt der Altstadt ist der Palazzo Pubblico. Hinzu kommen unzählige kleine Cafés und Restaurants, die fantastische Ausblicke vom Monte Titano garantieren. Es gibt also einiges zu erleben im Zwergstaat San Marino, der zu den am wenigsten besuchten Ländern Europas gehört und dadurch noch als echter Geheimtipp gilt. Die Einreise ist übrigens vollkommen unkompliziert. Grenzkontrollen gibt es nicht. Dafür gibt es für Sammler die seltenen Briefmarken oder Münzen des kleinen Landes.
Keine 50 Kilometer südlich von San Marino wartet schon das nächste Juwel auf uns, die historische Kleinstadt Urbino. Es gibt wirklich viele wunderschöne kleine Städte in Italien, doch Urbino gehört vielleicht zu den schönsten und sehenswertesten überhaupt. Sie liegt in der Region Marken und hat nur etwa 15.000 Einwohner. Urbino wurde im 6. Jahrhundert gegründet und erlangte vor allem während der Renaissance große Bekanntheit. Dank seiner vielen herrlichen Kirchen und ihrer imposanten Architektur zählt Urbino zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die malerische, teilweise aus Sandstein erbaute Altstadt und deren historische Atmosphäre zieht Besucher aus aller Welt in ihren Bann. Entlang der engen und steilen Gassen sieht man alle Bauten Urbinos aus der Renaissance: Das ehemalige Kloster Santa Chiara, die Kirche San Domenico, das Mausoleum der Herzöge in der Kirche San Bernardino, den Palazzo Boghi und vorallem den imposante Palazzo Ducale, in dem der gesamte Schatz der Stadt aufbewahrt wird. Die zahlreichen kleinen Cafés und Restaurants der Stadt laden dazu ein, beim Ausblick auf die eindrucksvollen Bauwerke und die idyllische Landschaft im Umland zu entspannen. Nicht zuletzt zählt einer der bekanntesten Künstler Italiens zu den Gesichtern der Stadt, Raffael da Urbino, kurz Raffael. Im Nationalmuseum der Marken sind einige der wichtigsten Kunstschätze Italiens zu bestaunen.
Weiter geht es entlang der Küste Richtung Süden. Vorbei an Ancona, erreichen wir nach 2,5 Stunden Fahrt schließlich die mondäne Küstenstadt Pescara. Der 120.000 Einwohner Ort liegt in der Region der Abruzzen und ist vorallem für seinen 20 Kilometer langen und breiten Sandstrand bekannt, der jährlich tausende von Touristen anzieht. Der große Fischerhafen der Stadt versorgt die vielen leckeren Restaurants mit fangfrischen Fisch. Ein futuristisches Highlight finden wir am anderen Ende einer schönen Meeresbrücke am Porto Turistico. Dort steht ein altes verlassenes Riesenrad mit bunten Kabinen. Es wirkt wie aus der Zeit gefallen und bietet fantastische Fotomotive. Pescara bietet sich als idealer Zwischenstopp von Nord nach Süd an. Obwohl das Stadtbild eher von Zweckbauten geprägt ist, verleiht die wunderschöne Promenade und der endlose Strand dem Ort ein tolles mediterranes Flair.
Nach soviel Kultur ist es langsam aber Zeit für die Badehose. Zwei Stunden südlich von Pescara empfängt uns die idyllisch grüne Gargano Halbinsel mit seinem Nationalpark. Hier erwarten uns traumhafte Strände und viel Natur. Aber auch historische Orte werden wir bestaunen. Als kleiner Knubbel hebt sich das Gargano, das nördliche Vorgebirge Apuliens, auf der Landkarte vom Rest des italienischen Stiefels ab. Während es viele europäische Urlauber ganz hinunter an die Stiefelspitze treibt, verbringen auf dem Stiefelsporn vor allem Italiener ihre Ferien. Kein Wunder, denn die Region Gargano mit seinem Nationalpark in der Provinz Foggia gehört mit ihrer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt und kulturellen Hinterlassenschaften zu den abwechslungsreichsten Regionen Italiens. Hier gibt es Seen im Norden, Wälder, Berge und Sumpfland im Inland
und Felsgrotten an der Küste. Uns erwarten kleine verschlafene Buchten, ebenso wie breite, lange und flach abfallende Sandstrände bei Vieste. Im Gargano kann man aber auch tolle Wanderungen durch dichte Urwälder oder Küstenwanderungen zu wunderschönen Stränden erleben. Und das alles auf relativ kurzen Wegen.
Nachdem wir auf unserer bisherigen Rundreise eher kurze Zwischenübernachtungen von ein bis zwei Nächten gemacht haben, bleiben wir nun länger im wunderschönen Gargano Nationalpark. Wir suchen hier vorallem die Entspannung und Entschleunigung. Diese werden wir auch finden. Im Hotel Residence Torre del Porto in der Nähe des Ortes Mattinata finden wir eine wunderschöne Unterkunft im Grünen und umgeben endlosen Olivenhainen. Auch der einsame und menschenleere Naturstrand, Mattinata Piana Spiaggia, befindet sich nur wenige Gehminuten entfernt. Wir stürzen uns bei fast 30 Grad Mitte Oktober ins erfrischende Meer. Die Tage ziehen vorbei. Die lauwarmen Abende verbringen wir auf dem Balkon des Apartments und genießen die Köstlichkeiten der apulischen Küche. Sonnengereifte, frische Tomaten, hausgemachtes Olivenöl, Wurst und Käsespezialitäten. Unvergessen dabei der cremige Burata, eine Sonderform des Mozzarellas.
Agesehen von unserem "Hausstrand" bietet die nähere Umgebung weitere traumhafte Strände. Vorallem die Strände Fontana delle Rose, Baia delle Zagare und Spiaggia di Vignanotica bleiben uns in schöner Erinnerung. Oberhalb des weißen Kieselstrandes Fontana delle Rose befindet sich ein herausragendes Restaurant mit atemberaubenden Blick über die türkisblaue Bucht. Dazu fangfrischer Fisch. Was will man mehr. Der Baia Zagare bietet bizarre Felsformationen im kristallklaren Wasser und der Vignanotica Strand gilt als einer der schönsten Strände überhaupt. Hier ziehen sich steile und weiße Kalkwände nach oben und sorgen für ein wahres Farbenspiel.
Die wohl schönste Stadt auf der Halbinsel ist Vieste finden wir im äußersten Westen. Die strahlend weiß getünchten Häuser sind imposant auf einer Steilklippe mitten im Meer errichtet. Umgeben von der türkisblauen Adria hat die 14.000 Einwohner Gemeinde und ehemaliges Fischerdorf seinen authentischen Charme bewahrt. Auch wenn inzwischen der Tourismus Einzug gehalten hat, geht es hier noch recht entspannt zu, zumindest in der Nebensaison. Wir spazieren durch die verwinkelten Gassen der liebevoll restaurierten Altstadt und bestaunen die strahlend weißen Kirchlein, die im Sonnenlicht glänzen. Über die romantischen, engen Wege erhalten wir immer wieder wunderschöne Ausblicke auf das glitzernde Meer. Kleine Restaurants bieten frischen und leckeren Fisch an. Eine italienische Kleinstadt wie aus dem Bilderbuch. Und als wäre das nicht genug, so befindet sich gleich unterhalb der Stadt der lange und flach abfallende Sandstrand Spiaggia del Pizzomunno mit seinem pittoresken Kalksteinfelsen. Um den 25 Meter hohen Monolithen ranken sich lokale Legenden. Eine davon berichtet, dass ein junger Mann namens Pizzomunno von den Sirenen in einen Stein verwandelt wurde, weil diese auf Cristalda, ein Mädchen aus dem Ort, in das er verliebt war, eifersüchtig waren. Nach einer anderen Geschichte versteinerte er aus Kummer, nachdem die Sirenen Cristalda aus Eifersucht ins Meer geworfen hatten. So tragisch die Legenden um den Strand auch sind, so hervorragend eignet er sich zum Sonnenbaden, Spazieren und Schwimmen.
Unser nächstes Ausflugsziel ist Monte Sant Angelo. Zugleich mystisch und christlich historisch liegt der Ort Monte Sant Angelo auf fast 800 Metern auf der der Gargano Halbinsel in der italienischen Region Apulien. Die alten weißen und teils zerfallenen Häuser des Ortes reihen sich mit engen Gassen und Treppen an den Berghang. Nicht nur wegen der malerischen Kulisse aber kommen viele Tausende Besucher jedes Jahr nach Monte Sant’Angelo. Gemäß Legende erschien der Erzengel Michael 492 auf dem Monte Gargano, kurz nach dem Untergang des Römischen Reiches und erstmals auf europäischem Boden. Nachdem Michael mit seinem Erscheinen eine Höhle geheiligt und geweiht hatte, entwickelte sich das Grottenheiligtum San Michele zum größten christlichen Pilgerort des frühen Mittelalters.
Nach den unvergesslichen Tagen auf der Gargano Halbinsel fahren wir etwa 1,5 Stunden weiter Richtung Süden in die Hauptstadt Apuliens, nach Bari. Die 330.000 Einwohner Stadt verbindet das moderne Leben einer Universitätsstadt mit dem mediterranen Flair einer Hafenstadt. Die wunderschöne Altstadt betreten wir direkt vom Hafen aus. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit und Pilgerziel ist die aus dem 11. Jahrhundert stammende Basilika San Nicola, die Kathedrale des heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Stadt. Bari Vecchia, die historische Altstadt ist ein Gassen Gewirr, in dem wir das italienische Flair so richtig aufsaugen und genießen können. Ein absolutes Highlight dabei ist die Nudelstraße (Strada delle Orecchiette). Eine urige Gasse, in der alten "Nonnas" bei einem Pläuschchen ihre hausgemachte Pasta zubereiten und direkt in der Gasse anbieten. Aber auch sonst sind die unzähligen uralten Gebäude wunderschön anzusehen.
Auffallend ist dabei, dass Bari vom orientalischen Flair geprägt ist. Im Jahr 847 eroberte eine Schiffsflotte der Sarazenen die Stadt. Sie gründeten dort ein islamisches Emirat. Kein Wunder also, dass manche Bauwerke architektonisch einen orientalischen Einschlag besitzen. Weitere Highlights der Stadt sind die romanische Kathedralkirche San Sabino und das mächtige Castello Svevo am Rande der Altstadt. Wir lassen uns weiter durch die endlosen Gassen von Bari treiben und saugen das einzigartige Flair auf. Dann geht es aber auch schon weiter.
Wir nähern uns nun dem äußersten Süden des italienischen Stiefelabsatzes. Gerade einmal 45 Fahrminuten südlich von Bari liegt das zauberhafte Küstenstädtchen Monopoli. Die verträumte apulische Hafenstadt zieht uns mit ihrem Charme gleich in ihren Bann. Der alte romantische Fischereihafen mit bunten, schaukelnden Booten, das imposante Castell und die vielen alten Kirchen, die sich zwischen die kleinen Gassen in der Altstadt schmiegen. Im Allgemeinen ist Monopoli immer noch ein echter Geheimtipp, da der Tourismus hier nur langsam aufholt. Es gibt keine großen Hotels, nur verstreute B & Bs. Hier kann man noch authentisches Süditalien zu moderaten Preisen erleben. Neben der Altstadt finden wir hier übrigens auch sehr schöne Strände. Wir verbringen hier entspannte Tage und genießen die warmen Sonnenstrahlen im italienischen Herbst. Egal ob direkt am Stadtstrand Cala Porta Vecchia oder an den versteckten kleinen Buchten (Cala Paradiso) dahinter, das Wasser schimmert im karibischen blau und der Sand ist goldgelb. Hier findet man einige der schönsten Buchten Apuliens.
Nur gerade einmal 20 Kilometer westlich von Monopoli befindet sich mit Alberobello ein einzigartiges Ausflugsziel. Es liegtRegion Apulien südöstlich von Bari. Mit 10.000 Einwohnern gehört dieser einzigartige Ort zum UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als Hauptstadt der "Trullis". "Trullis" sind vor allem in dieser Region weit verbreitete beeindruckende Funktionshäuser, die auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurückgehen. Die besonders stabilen kegelförmigen und schneeweißen Häuschen dienten ursprünglich einer kurzfristigen Wohnung, wurden jedoch architektonisch so gebaut, dass sie weiter genutzt wurden. Der Ursprung des Trullis liegt im Zentrum von Alberobello. Hier können Sie viele dieser schönen, einzigartigen Häuser bewundern. In vielen Trullis gibt es schöne Bars, Restaurants oder Souvenirläden. Einige Trullis bieten auch Unterkünfte an. Wir sind begeistert von diesem historischen Ort der besonderen Architektur.
Leider geht es langsam wieder zurück. Aber auch auf dem Rückweg warten noch einige Highlights auf uns. Eine gute Stunde Fahrzeit nordwestlich halten wir im sagenhaften Matera di Sassi. Matera liegt in der süditalienischen Region Basilikata und wurde 2019 nicht zuletzt wegen seiner einzigartigen Altstadt und seiner Geschichte zur Kulturhauptstadt Europas gewählt. Die Altstadt mit ihren außergewöhnlichen Höhlensiedlungen gehört seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wie in einer Filmkulisse reihen sich die teilweise restaurierten Höhlenhäuser aneinander. Sie sind Zeugen einer Jahrhunderte langen Besiedlung verschiedener Völker. Zuletzt wurden die Höhlen in den 1960er Jahren wegen mangelnder Hygiene geräumt und die Bewohner in neue Gebäude umgesiedelt. Was aber bleibt, ist der einzigartige Charme der pittoresken Altstadt und der alten Kirchen.
Jetzt heißt es gutes Sitzfleisch zu beweisen. Die mit Abstand längste Fahrt führt uns die Küstenstraße Richtung Norden, vorbei an Pescara, biegen wir vor Ancona ins Inland ab. Schließlich erreichen wir nach über 5 Stunden Fahrtzeit das Städtchen Assisi. Der heilige Franz von Assisi ist weltweit bekannt. Seine wunderschöne Geburtsstadt Assisi im Herzen Italiens in der Region Umbrien ist dagegen noch eher unbekannt, aber umso sehenswerter. Auf einem Hügel gelegen ist schon aus der Ferne die gewaltige San Francesco Basilika, gebaut auf zwei Ebenen, zu erkennen. Die 30.000 Einwohner Stadt überrascht uns aber auch mit ihren prächtigen, alten mit Blumen geschmückten Gebäuden, großzügigen Piazzas, engen verschlungenen Gassen und vielen schönen Geschäften mit Kunsthandwerk. Es gibt viele versteckte Ecken und überall spürt man dieses ursprüngliches italienisches Flair, das zum längeren Verweilen in der kleinen romantischen Stadt einlädt. Assisi ist mehr als eine Durchreise wert und gehört für uns nun zu einer der schönsten Orte unserer Italienreise.
Als vorletzten Stopp unserer Rundreise besuchen wir noch die etwa 2 Stunden nördlich von Assisi gelegene Hauptstadt der Toskana, das legendäre Florenz. Sie ist mit 380.000 Einwohnern die Hauptstadt der wunderschönen Region Toskana in Mittelitalien. Firenze verzaubert Besucher mit einer Mischung aus prachtvollen Kirchen und Festungsanlagen. Elegante Gärten umgeben von Museen, in denen Meisterwerke der Renaissance ausgestellt werden. Unter anderem wirkten Michaelangelo und Leonardo da Vinci in der Stadt. Nicht umsonst gilt Florenz als Welthauptstadt der Kunst. Der Arno fließt durch die am Fuße des Apennin gelegene Stadt und wird von malerischen Steinbrücken wie der weltberühmten Ponte Vecchio überspannt. Einen fantastischen Ausblick über die Metropole könnt ihr am Piazza Michelangelo genießen. Die bewegte und ruhmreiche Vergangenheit der Stadt, die sich unter der legendären Medici Familie zu den wichtigsten und einflussreichsten Städten Italiens entwickelte, ist noch heute allgegenwärtig. Florenz bietet ein unvergleichliches Feuerwerk an Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum. Wir wollen euch einige davon vorstellen. Da wäre zum Beispiel das wohl beeindruckendste Gebäude von Florenz, die Kathedrale Santa Maria del Fiore. Mit ihrer Größe und ihrer Schönheit ist sie seit Jahrhunderten das Wahrzeichen der Stadt. Die mächtige Kathedrale wurde bereits 1368 errichtet, allerdings ohne seine markante 115 Meter hohe Kuppel, welche erst 50 Jahre später fertig gestellt wurde. Der Eintritt in den Dom ist zwar kostenlos aber die Menschenmassen machen dies meist nur mit sehr viel Geduld möglich. Weiter geht es mit den weltberühmten Florenzer Uffizien. Sie waren ursprünglich das Zuhause der Ämter, wurden aber später auf Wunsch der Herrscherfamilie Medici zu einer privaten Gemäldesammlung umgewandelt. Heute sind die Uffizien ("die Ämter“) eines der bedeutendsten historischen Kunstmuseen der Welt. Hier könnt ihr in 50 Sälen Gemälde aus den Epochen vom 13. bis zum 18. Jahrhundert bewundern. Der Fokus der Ausstellung liegt, wie könnte es anders sein, auf der italienischen Renaissance. Die Werke von da Vinci, Raffael und Michelangelo sowie Botticellis berühmte „Geburt der Venus“ sind die Highlights der Ausstellung. Auf den breiten Gängen, die die Säle verbinden, stehen außerdem etliche griechische und römische Statuen. Wie bereits erwähnt, darf eine der wohl berühmtesten und schönsten Brücken der Welt nicht fehlen, die Ponte Vecchio. Die jetzige Brücke wurde 1345 einst an der schmalsten Stelle des Flusses gebaut. Schon vorher hatte es an diesem Ort andere Brücken gegeben. Die Bebauung mit kleinen überhängenden Brückenläden macht die Ponte Vecchio allerdings so einzigartig. Vom Ufer oder dem Arno aus betrachtet sieht die Ponte Vecchio fast wie eine winzige, über dem Wasser hängende, Stadt aus. Früher handelten hier hauptsächlich Schlachter mit ihren Waren, aber als die Herzogfamilie gegen Ende des 16. Jahrhunderts in den nahegelegenen Palazzo Pitti zog, verfügten sie, dass nur noch Schmuckhändler ihr Geschäft auf der Brücke treiben durften. Denn sie fühlten sich von dem Geruch des Fleisches gestört. Und auch heute findet man hauptsächlich Gold- und Silberschmiede in den kleinen Läden auf der Ponte Vecchio. In direkter Nähe der Brücke findet man auch den Palazzo Vecchio. Der Palast mit seinen Zinnen und dem 94 Meter hohen Turm war nach seinem Bau zunächst Amtssitz der höchsten Beamten und damit die Machtzentrale von Florenz. Später wurde der mittelalterliche Palast zur Wohnresidenz der Großherzogfamilie Medici umgebaut. Heute beherbergt der prächtige Palast das Rathaus von Florenz. Der bekannteste und größte Platz in Florenz ist der Piazza della Signoria. Der zentrale Platz beeindruckt vor allem mit einer Vielzahl an Statuen, die sich über den ganzen Platz verteilen. Besonders schön ist dabei der imposante Neptunbrunnen. Vieles erinnert hier an die florentinische und italienische Geschichte, die eine Zeit lang vor allem von diesem Platz aus entschieden wurden. Man könnte die Liste der Sehenswürdigkeiten wohl ewig weiterführen. Auch die bewegte Geschichte der Stadt und die damit verbundene Medici Familie würde ganze Bücher füllen, aber das würde jetzt den Rahmen sprengen. Eines ist aber sicher, Florenz sollte man unbedingt erlebt haben. Die Schönheit von Florenz zieht allerdings auch viele, viele Touristen an, das sollte man bei seiner Reiseplanung immer berücksichtigen.
Den Abschluss und gleichzeitig das kulinarische Highlight erleben wir schließlich im märchenhaften Chianti vor den Toren von Florenz. Die sanften Hügel des Chianti zwischen Florenz und Siena mit ihren berühmten Weingütern gelten als Symbol der Toskana. Alte Schlösser und Burgen, aber auch dichte Wälder und weite Felder prägen die weltbekannte Kulturlandschaft des Chianti und des Chianti Classic. Dicht zusammen stehen die alten Burgen, renovierten Schlösser mit ihren Zypressen und von Stadtmauern geschützten Dörfer der Region. Toll zum erwandern oder einfach nur genießen. Eine regelrechte Genusswanderung erleben wir auf unserem Weg vom Weinort Greve hinauf durch grüne Weinberge auf die Hügel in das zauberhafte Dorf Montefioralle. Bei dem etwa 10 Kilometer langen Rundwanderweg sind 300 Höhenmeter zu überwinden. Dafür wird man mit atemberaubenden Ausblicken auf die wunderschöne Landschaft belohnt. Montefioralle gilt als eines der schönsten Dörfer Italiens. Nicht nur die idyllische Umgebung begeistert uns, hinter den alten Burgmauern finden wir malerische Gänge und mit Blumen behangende Laubengassen. Ein echtes Einöd für die Seele. Am Start und Endpunkt in Greve geht es dagegen geschäftiger zu. Greve im Chianti gilt als die Hauptstadt der Weinanbauregion Chianti Classico und wurde einst nach dem gleichnamigen Fluss benannt, der sie durchfließt. Hier findet jedes Jahr im September die größte Weinanbaumesse der Region Chianti statt. Mit diesem Genussort beenden wir das erstes Kapitel unseres Italien Abenteuers.
An der Westküste Italiens
Unsere zweite Italien Rundreise starten wir im norditalienischen und historischen Bergamo, eine wunderschöne Stadt in der Lombardei. Die Stadt mit 120.000 Einwohnern bietet ein einzigartiges italienisches Flair, eine großartige venezianische Architektur und eine malerische Oberstadt mit Kopfsteinpflaster. Dort besuchen wir die mächtige, barocke Kathedrale Santa Maria Maggiore aus dem 12. Jahrhundert. Gleich daneben liegt der von prunkvollen Palazzi umgebene weitläufige Hauptplatz Piazza Vecchia. Von hier aus führt uns ein Labyrinth aus Gassen durch die Oberstadt. Wir genießen die großartige Aussicht von der Citta Alta (Oberstadt) auf die umliegende Landschaft. Von der Unterstadt führt übrigens eine antike Funicolare hinauf in die ehemalige Festungsstadt. Oftmals links liegen gelassen, ist Bergamo ist aufjedenfall einen Besuch wert.
Nun fahren wir etwa 200 Kilometer und gute zwei Stunden und erreichen die Ligurische Küste und deren 600.000 Einwohner Hauptstadt Genua. Prächtige epochale Paläste und Kirchen ziehen sich ebenso durch das Stadtbild, wie romantische, dunkle und enge Gassen zwischen teilweise zerfallenen Häusern. Die vielen Paläste erinnern noch immer an den weltweiten Ruhm der alten Seerepublik Genua, die auf über 2.500 Jahre Geschichte zurückblickt. Die vielen Höhen und Tiefen, die die Stadt erlebt hat, merken wir bei unserem Bummel durch historische Altstadt. Enge, schmale und dunkle Gassen, die nie das Sonnenlicht gesehen haben münden auf pompösen Plätzen mit Palazzi und Kathedralen. Die wohl beeindruckendste ist dabei die schwarz-weiße Kathedralkirche San Lorenzo aus dem 12. Jahrhundert. Sie bildet den Mittelpunkt der Altstadt. Die alte Pracht zeigt sich vorallem in der Prunkstraße Via Garibaldi. Dort reihen sich unzählige Paläste aneinander. Nicht weit von hier befindet sich der riesige
Piazza De Ferrari. Die 360 Grad Ansicht von hier ist faszinierend. Alles voller wunderschöner alter Gebäude, egal wohin wir schauen. In der Mitte des Platzes thront ein mächtiger Brunnen. Der Palazzo Reale und Palazzo Rosso sind zwei weitere Prachtbauten mitten im Zentrum Genuas. Die schönste Aussicht auf die Hafenstadt genießt ihr am Belvedere Castelletto. Der grossartige Aussichtspunkt ist ideal um sich zu Beginn eines Genua-Aufenthaltes zu orientieren. Er ist sehr nahe an der Altstadt, oberhalb der Palazzi der Strada Nuovo und Via Garibaldi gelegen und mit Lift gut erreichbar (ab Piazza del Portello via Fussgängertunnel). Sitzbänke und schattige Bäume laden gerade an heissen Tagen dort zum Verweilen ein. Wir lassen uns weiter durch die verwinkelten Straßen der Altstadt treiben und probieren natürlich auch das weltberühmte Pesto Genovese in einem der vielen kleinen Restaurants. Am Ende ist Genua für uns eine echte Überraschung. Bislang haben wir die ligurische Großstadt immer mit viel Verkehr und Industrie in Verbindung gebracht. Genua gehört auch nicht zu den typischen Reisezielen in Italien. Wir finden aber nun, das völlig zu unrecht! Die von Bergen und Meer umgebene Hafenstadt hat sehr viele Sehenswürdigkeiten und ist ein wunderbarer Geheimtipp, auch für eine Städtereise. Eine spannende, quirlige und bunte Stadt mit viel italienischem Flair, die uns wirklich in ihren Bann gezogen hat. Und wenn ihr schon in Genua seid, solltet ihr Boccadasse auf keinen Fall verpassen. Das schöne kleine, ursprüngliche Fischerdorf liegt am Ende der kilometerlangen Promenade Genuas. Ein paar Kilometer von der Altstadt entfernt hat Boccadasse den alten Charme eines romantischen Fischerdorfes mit bunten Häusern und engen Gassen bewahrt. Besonders in den Sommermonaten zieht es viele Touristen und Einheimische in das kleine Dorf am Rande der Stadt. Umgeben von modernen Gebäuden bietet Boccadasse ein buntes Idyll direkt am Meer und einer kleinen romantischen Bucht. Dort genießen wir abends den bezaubernden Sonnenuntergang.
Weiter geht es Richtung Süden der Küste entlang. Keine 90 Kilometer unterhalb von Genua gelangen wir zu den weltberühmten Cinque Terre. Die "Cinque Terre" befindet sich in der Region Ligurien im gleichnamigen Naturschutzgebiet und umfasst die Küstendörfer Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manerola und schließlich Riomaggiore. Jeder dieser Orte ist einzigartig und einfach wunderschön. Die fünf Terre sind durch einen 16 km langen Küstenweg miteinander verbunden. Alternativ kann man die Orte direkt mit dem Zug oder dem Auto erreichen. Die Wanderung ist jedoch allein aufgrund der großartigen grünen Küstenlandschaft, welche vorbei an Weinbergen, zu den Orten mit ihren bunten Häusern und den engen verwinkelten Gassen führt, zu empfehlen. Der Eintritt für die Wanderung beträgt 7,50 EUR, am besten geht ihr in der Nebensaison, sonst kann es auf dem Wanderweg sehr, sehr eng werden und einer Völkerwanderung gleichen.
Etwa eine Fahrstunde südlich befindet sich in Pisa eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten ganz Italiens, der skurille Schiefe Turm von Pisa. Wie die meisten Besucher der 90.000 Einwohner Stadt in der Toskana besuchen auch wir den weltbekannten Piazza dei Miracoli (Platz der Wunder), die Hauptattraktion von Pisa. Dort befindet sich der Dom S. Maria Assunta, das Baptisterium und natürlich eben jener schiefe Turm. Alle Bauwerke sind aus dem weißen Marmor aus Carrara gebaut und gehören seit 1987 zum UNESCO Welterbe. Auf dem Platz der Wunder geht es zu wie auf dem Rummelplatz und Menschen aus der ganzen Welt posieren für dieses eine aberwitzige Foto mit dem schiefen Turm. Das machen wir natürlich auch. Aber wie kam es eigentlich zu diesem Bau Fauxpas? Früher glaubte man, der Turm sei absichtlich schief gebaut worden.
Ursprünglich wurde er als Glockenturm des Doms von Pisa konstruiert. So war es in Norditalien üblich, dass eine große Kirche fernab ihres Glockenturms errichtet wird. Im Jahr 1173 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, aber bereits während der Arbeiten neigte sich der Turm. Vergeblich versuchte man der Neigung entgegen zu wirken. Das große Gewicht drückt auf eine relativ kleine Fläche aus nicht sehr festem Untergrund aus Morast und Sand. Wenn man den schiefen Turm von Pisa genau betrachtet, sieht man sogar dass er nicht nur schief ist, sondern auch noch krumm. Die gesamte Bauzeit dauerte etwa 200 Jahre. Der Bau musste immer wieder durch Kriege zwischen den italienischen Seerepubliken und dem Sieg der Genovesen über Pisa unterbrochen werden. Zeitweise ging zu allem Überfluss dann auch noch das Geld aus. Dennoch wurde immer wieder versucht, das Absinken des Bodens und damit ein Umkippen durch Stabilisierungsmaßnahmen zu verhindern. Bis heute zum Glück erfolgreich. Und wer hätte erahnen können, dass diese mangelhafte Bauplanung einmal zu einem der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Italiens gehört. Nach vielen schönen Erinnerungsfotos fahren wir weiter.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichen wir das wunderschöne Herz der Toskana. Dort besuchen wir die historischen Hügelorte San Gimignano, Montepulciano, Volterra und den ewigen Konkurrenten von Florenz, Siena. Wir starten unsere Toskana Runde von unserer idyllischen Unterkunft dem Boccioleto Resort aus. Dort finden wir Entspannung im grünen Inland und genießen neben dem erfrischenden Pool vorallem die herausragende Trüffel-Pasta, eine Spezialität der Toskana.
Unser erster Stopp ist dann Volterra.
Volterra ist eine charmante Kleinstadt in der Provinz Pisa. Typisch auf einem Hügel mit Blick auf die weite grüne Landschaft der wunderschönen Toskana gelegen, gibt es in Volterra viel zu entdecken. Die etruskische Stadt hat eine bewegte Vergangenheit zu bieten. Prächtige Gebäude aus verschiedenen historischen Epochen und enge Gassen mit köstlichen Restaurants durchziehen die Kleinstadt. Allein die Fahrt nach Volterra ist ein Highlight. Die Straßen schlängeln sich durch die toskanischen Hügel, vorbei an Zypressenalleen bis hinauf zur 11.000 Einwohner Stadt. Vor dem Stadttor befindet sich dann direkt ein großes Parkhaus. Durch eines der sechs Stadttore betreten wir den romantischen Ort, der noch vom hektischen Tourismus anderer toskanischer Städte verschont geblieben ist.
Weiter geht es ins wunderschöne San Gimignano, das "Manhattan“ des Mittelalters. Damals eiferten Adelsfamilien um Rum und Anerkennung. Als Zeichen ihrer Macht erbauten sie stolze Geschlechtertürme und demonstrierten damit ihren Reichtum. San Gimignano ist das klassische Ausflugsziel fast aller Toskanabesucher. Das "Manhattan des Mittelalters" besticht durch sein nahezu vollständig erhaltenes Stadtbild und die Skyline der eindrucksvollen Steintürme. Nicht versäumen sollte man den Dom Santa Maria Assunta oder Collegiata, den pompösen Palazzo del Popolo mit seinem Torre Grossa, den weitläufigen Piazza del Duomo mit dem Palazzo Vecchio del Podestà und seinemTorre La Rognosa. Seit dem Jahr 1990 gehört die Stadt der Türme zum UNESCO Weltkulturerbe. Nicht umsonst hielt sich hier schon der legendäre Künstler Dante Alighieri, Philosoph und Schöpfer der berühmten "Divina Commedia", auf. Auch wir sind begeistert von diesem pittoresken Ambiente dieser zauberhaften Hügelstadt. Man sagt übrigens, dass San Gimignano bereits um 200-300 v. Chr. besiedelt worden sei, zur Stadt wurde sie aber erst im 10. Jahrhundert ernannt. Wir befinden uns also in einem der am ältesten besiedeltsten Orte ganz Italiens.
Als Herz der Toskana wird oftmals die nächste Stadt, die wir besuchen, bezeichnet. Siena gehört mit ihren 55.000 Einwohnern zu den schillerndsten Städten der Toskana. Die mittelalterliche Altstadt gehört natürlich zum UNESCO-Weltkulturerbe und bietet neben den typischen engen Gassen, prächtige Gebäude, wie die berühmte Kathedrale von Siena aus weißen und schwarzen Mamor aus dem 13. Jahrhundert. Auch pompöse Plätze, wie der muschelförmige und zentrale Piazza del Campo, welcher den Mittelpunkt des öffentlichen Lebens darstellt, verleihen der Stadt ihre außergewöhnliche Schönheit. Der Palazzo Pubblico und sein 102 Meter hohe Torre del Mangia diente einst als Rathaus. Heute können Touristen mit etwas Kondition den Turm besteigen und erhalten als Belohnung die wohl schönste Aussicht auf Siena.
Es ist also kein Wunder, dass diese stolze Stadt die Konkurrenz zum übermächtigen Florenz gesucht hat. So entwickelte sich Siena zu einem florierenden Handels- und Bankenzentrum an der Frankenstraße (Via Francigena), einem weltberühmten 1.000 Kilometer langen Pilgerweg vom englischen Canterbury nach Rom, den einst Erzbischof Sigerich beging und dabei ein skurilles Tagebuch über seine Erlebnisse und Eindrücke führte. Die Blütezeit erlebte Siena als freie Stadtrepublik im 13. und 14. Jahrhundert. Dadurch dass die Stadt an einer günstigen Handelsstraße lag, erlangte sie durch den Handel mit Getreide, Wolle und vorallem Bodenschätzen wie Silber und Erz schnell Reichtum und Einfluss.
Den blutigsten Streit mit Florenz erlebte man schließlich mit dem ausgefochtenen Investiturstreit. Kirche gegen Kaisertum. Siena trat für ein vereintes Italien unter kaiserlicher Führung ein, während die papsttreuen Florentiner eine territoriale Aufsplitterung mit der Selbstverwaltung der Toskana zu ihren Gunsten anstrebten. Nach einem glorreichen Sieg Sienas im Jahr 1260, konnte neun Jahre später Florenz schließlich zurückschlagen und wichtige Gebiete einnehmen. Auch den Einfluss der Banken kann man bis heute in der prächtigen Stadt erkennen, so steht hier mit der Monte dei Peschi, welche 1472 gegründet wurde, die älteste Bank der Welt. Der Legende zufolge soll Siena übrigens von Senio, dem Sohn Remos, gegründet worden sein. Die römische Wölfin ziert daher das Stadtwappen.
Die Redewendung "Der Weg ist das Ziel" bekommt in der Toskana eine besondere Bedeutung. Denn tatsächlich ist der Weg hier oft schon ein Highlight. So fahren wir auf einer schönsten Straße der Welt, der SP146 im Val d'Orcia. Die Symbole des Gebietes sind die Zypressen, die die Landschaft prägen. Die von Zypressen flankierte Cappella della Madonna di Vitaleta ist eine der am meisten fotografierten Kirchen in der Toskana. Wir sind begeistert von der idyllischen Landschaft.
Oberhalb des Val d'Orcia liegt idyllisch auf einem Hügel Montepulciano. Die Kleinstadt mit ca. 14.600 Einwohnern liegt im Südosten der Toskana und gehört zur Provinz Siena. Die malerische Stadt thront auf einem Bergrücken in ca. 600 m Höhe und blickt auf die weite Landschaft des Val di Chiana hinab. Einige der besten Weine der Toskana stammen aus dieser mittelitalienischen Region, u. a. der bekannte Vino Nobile di Montepulciano. Die typisch toskanische Stadt ist nicht umsonst vorallem bei Weinliebhabern beliebt. Unzählige Weingeschäfte zieren die romantisch verschlungenen Gassen und machen ihren Ruf als Weinstadt allen Ehre. Montepulciano ist eindeutig ein Ort des Genusses. Neben den Vinotheken findet man hier leckere Restaurants mit traditionellen toskanischen Spezialitäten. Im La Pentolaccia erleben wir ein echtes kulinarisches Highlight unserer Rundreise.
Leider ist es nun Zeit die Toskana zu verlassen. Unser Weg führt Richtung Süden, vorbei an der "Ewigen Stadt" Rom, erreichen wir nach etwa vier Stunden Fahrtzeit die Region Kampanien. Dort erwartet uns das pulsierende und chaotische Neapel, mit 950.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Italiens. Im Hintergrund der Großstadt erhebt sich der beeindruckende und immer noch aktive Vulkan Vesuv, der einst die römische Stadt Pompeji unter seiner Asche begrub. Die Altstadt von Neapel, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist geprägt von verwinkelten Straßen zwischen zerfallenden Häusern, kleinen Kirchen in den Gassen, dem imposanten Dom San Gennaro und versteckten alten Palästen aus sichtbar besseren Zeiten. Neben dem pulsierenden Leben auf den Straßen, gibt es auch viel Lärm und Müll, aber gleichzeitig auch fantastische Bars und Restaurants mit großartigem, preiswertem Essen. Neapel besitzt einen einzigartigen Charme. Nicht Hochglanz poliert, aber dafür original und authentisch. Überall entdecken wir bunte und quirlige Märkte mit Obst und Gemüse oder frischem Fisch. Es ist laut und immer wieder huscht ein Moped Fahrer durch die Menschenmenge hindurch. Bei Anreise mit dem Auto sollte man übrigens unbedingt in einem Parkhaus vor dem Zentrum parken. Glaubt uns, kein lebensmüder Tourist will durch das Verkehrschaos in Neapels Altstadt fahren. Da hilft auch die beste Vollkaskoversicherung nicht viel. Napoli ist wirklich eine unfassbar spannende Stadt und das sicherlich nicht zuletzt weil sie auch Heimat der gefürchteten Camorra Mafia ist. Bestimmte Gegend sollte man am Abend dementsprechend also eher meiden. Aber diese Verruchtheit gehört eben zu Neapel wie die Pizza. Denn natürlich muss man in der Geburtsstadt der Pizza unbedingt eine Pizza Napoli probieren. Mit frischer cremiger Mozzarella, fruchtiger Tomatensauce und dem obligatorischen Basilikumbatt, als stolzes Symbol der italienischen Landesfahne. Fast an jeder Ecke finden wir kleine Läden mit frischen und preiswerten Pizzen aus dem Steinofen. Einfach nur lecker! Sie schmeckt wohl nirgendwo besser wie hier. Pizza in Neapel können wir nun also von der Bucketlist streichen. Einen herrlichen Panoramablick auf Neapel und den Vesuv erhält man übrigens nach einer Fahrt mit der alten Zahnradbahn (Furnicolare) für ca. 1 EUR am Castel Sant Elmo. Mit diesen traumhaften Ausblicken verlassen wir das etwas verrückte aber umso liebenswertere Neapel.
Als nächstes besuchen wir einen der spektakulärsten Orte der Welt, die legendäre Amalfiküste. Gerade einmal eine knappe Fahrstunden südlich von der chaotischen Großstadt Neapel entfernt, zeigt sich hier ein ganz anderes Bild. Schon die abenteuerlich schlängelnde Küstenstraße, genannt Amalfitana, offenbart sensationelle Ausblicke auf die atemberaubende immergrüne und bergige Landschaft, die seit 1997 zum UNESCO Naturerbe zählt. An die blühenden Hänge schmiegen sich kleine Dörfer. Schroffe Steilklippen fallen in das tiefblaue Tyrrhenische Meer. An der zerklüfteten Uferlandschaft findet man unzählige kleine und versteckte Strände. Dazwischen liegen romantische kleine Orte mit pastellfarbenen Häuschen. Die endlosen Zitronenhaine verleihen der Luft zusammen mit der salzigen Meerebrise eine besondere Frische. Natürlich ist dieses paradiesische Stück Erde den Menschen nicht verborgen geblieben und so wird es im Hochsommer hier fast unangenehm voll. Ende Oktober, als wir da sind, ist dagegen eine gelassene Ruhe in den Orten eingekehrt und wir können diese Traumkulisse vollends genießen. Mit dem Auto fahren wir der schmalen Amalfitana entlang und staunen hinter jeder Kurve immer wieder über die fantastischen Ausblicke.
Eine spektakuläre und versteckte Bucht finden wir dann am Fiordo di Furore unweit unserer Unterkunft. An der Amalfiküste gibt es zahlreiche atemberaubende Strände, doch ein ganz besonderer unter ihnen hält sich quasi etwas versteckt. Eingerahmt von einer schmalen Bucht, bestehend aus hohen Steilwänden, liegt der Fiordo di Furore. Die wenigen steinernen Häuser, aus denen das kleine Fischerdorf Furore besteht, schmiegen sich dicht an den Fels, durch die enge Öffnung brandet das Meer an den schmalen Strand. Abgerundet wird die spektakuläre Szenerie durch eine steinerne Brücke, die sich über den kleinen „Fjord” zieht. Der Legende nach kommt der Name Furore (Wut) übrigens vom Teufel höchstpersönlich. Dem gefiel es nämlich dort so gut, dass er sich gerne niedergelassen hätte. Doch die Bewohner vertrieben ihn, woraufhin er wütend mit dem Huf aufstampfte und so der Fiordo di Furore entstand. Teuflisch schön ist es ja dort. Die im Sommer so belebte Bucht, fällt im Oktober in einen tiefen Winterschlaf und wirkt dann fast verlassen und einsam. Zweifelsohne ist der Fjördstrand einer der schönsten und außergewöhnlichsten in ganz Italien, auch wenn er aufgrund der eingeschnittenen Lage meist im Schatten liegt.
Wenn ihr übrigens eine schöne Unterkunft für die Amalfi Küste sucht, können wir euch das Holidays Fico d'India nur wärmstens ans Herz legen. Es war das wohl beste Hotel unserer Italienreise. Es befindet sich umgeben von einem duftenden Zitronengarten im Hang von Furore und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die Amalfiküste. Ganz zu schweigen vom hervorragenden Essen und den unvergesslichen Homemade Pasta mit Meeresfrüchten.
Ein Besuch der "Hauptortes" und Namensgebers Amalfi darf natürlich auch nicht fehlen. Amalfi ist eine kleine Stadt mit gerade einmal 5.000 Einwohnern. Aber umso mehr Touristen kommen hinzu und lassen sich von dem wunderschönen Ort verzaubern. Das romantische Dorf liegt an einem steilen Hang und bietet direkten Zugang zum Meer. Kleine verwinkelte Straßen schlängeln sich durch die Stadt. Der prächtige Dom von Amalfi mit seinem Piazza bildet das Zentrum des Ortes. Hier finden wir viele Bars, Restaurants, Eisdielen und Souvenirläden. Ein paar Meter entfernt befindet sich der Stadtstrand und lädt ein im kristallklaren Wasser zu baden. Der angrenzende Hafen mit vielen Yachten rundet das malerische Stadtbild ab.
Zum Abschluss gibt es dann noch einmal die einzigartige Atmosphäre vom antiken Pompeji zu spüren. Pompeji liegt in der süditalienischen Region Kampanien in der Nähe von Neapel und ist bekannt für seine alten Ausgrabungen der Städte Pompeji und Herculaneum, die im Jahr 79 n. Chr. durch einen verheerenden Vulkanausbruch begraben wurden. Im archäologischen Park erleben wir die Geschichte des weltberühmten Vulkanausbruchs des Vesuv hautnah. Für knapp 20 EUR Eintritt erhalten wir Zugang zu den unglaublich gut erhaltenen Ruinen der antiken Stadt. Fresken, ein Kolosseum, Villen, Thermalbäder und das Forum sind nur einige Highlights, die es zu bewundern gibt. Durch einen Audioguide folgen wir den Geschichten der verschiedenen Orte und fühlen uns fast mittendrin in der Tragödie, als der Vesuv ausbrach. Viele mit Asche bestäubte Gegenstände und sogar mumifizierte Menschen und Tiere sind beim verzweifelten Todeskampf zu sehen. Unglaublich und und gleichzeitig berührend. Natürlich fasziniert das traurige Schicksal der antiken Stadt Pompeji viele Besucher, aber aufgrund des reglementierten Einlasses finden wir auch immer ruhige Ecken, um diesen historischen Ort auf uns wirken zu lassen. Das Areal ist riesig und das obwohl nur ein Teil des Parks für die Öffentlichkeit zugänglich ist, da die Ausgrabungen noch lange nicht abgeschlossen sind. Man kann also gespannt sein, was die Archäologen noch alles ans Tageslicht bringen. Sowohl die einzigartige Dramatik des Ortes, als auch das traurige Schicksal der Bewohner und ihrer Geschichte bleibt euch mit Sicherheit in unvergesslicher Erinnerung. So unvergessen, wie Pompeji selbst.
Das waren die Highlights unserer Italien Rundreisen. Wir hoffen ihr konntet einige Tipps und Informationen erhalten und seid bald auch auf eurer Reise durch Bella Italia. Ciao.