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Athen - Auf den Spuren der Götter

Autorenbild: Thomas GräbelThomas Gräbel

Aktualisiert: 27. Dez. 2022



Athen. Die Wiege der Demokratie. Überlieferungen zufolge von König Kekrops I. vor ca. 7500 Jahren gegründet und somit eine der ältesten Städte der Welt. Wir nehmen euch mit in die griechische Hauptstadt Athen und zeigen euch eine pulsierende Stadt zwischen griechischer Mythologie und Moderne. Mit über 4 Millionen Einwohnern ist Athen natürlich die größte Stadt Griechenlands, annähernd 50% der Einwohner Griechenlands leben im Metropolgebiet der Stadt. Im Herzen Griechenlands in der Region Attika liegt Athen am Saronischen Meer, einem Teil der Ägäis. Wir erreichen die antike Stadt mit einem 2 stündigen Flug von München aus, sowohl der griechische Staatsflieger Aegean, als auch die Lufthansa fliegen das Drehkreuz Athen mehrmals am Tag an. Angekommen am internationalen Flughafen ATH sind wir gespannt auf eine der historischsten Städte der Welt.


Grundsätzlich sollte man wissen, dass Athen aufgrund der geologischen Lage zwischen Hügeln sehr trockenes und heißes Klima in den Sommermonaten von Juni bis August aufweist. Temperaturen um die 35 Grad stehen auf der Tagesordnung und machen eine Sightseeing Tour mehr als schweißtreibend. Es bietet sich vorallem das Frühjahr und der Herbst als ideale Reisezeit mit milden Temperaturen um die 20 bis 25 Grad an. Um die vielen Highlights der Stadt zu erkunden, sollte man außerdem einige Tage einplanen, denn hier braucht man erstmal etwas Zeit und Geduld um sich in Millionenstadt zurecht zu finden. Entweder man erkundet die Stadt also mit der Metro auf eigene Faust oder man bucht geführte Touren. Hier bietet sich vorallem Get your Guide an. Bei vielfältigen Tourenangeboten mit Locals erfährt man so interessante Hintergrundinformationen über die historischen Plätze und das Leben der Einheimischen. Der Flughafen liegt 27 km östlich vom Stadtzentrum. Gegenüber von der Ausgangshalle befindet sich die Metro M3, diese bringt uns für 10 Euro pro Person in 40 Minuten ins Zentrum von Athen. Alternativ könnt ihr den Schnellbus X95 für 6 Euro Richtung Syntagma Platz nehmen, wobei ihr aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens wahrscheinlich länger brauchen werdet.


Erster Anlaufpunkt in Athen ist natürlich die weltberühmte Akropolis. Und hier tauchen wir tief ein in die griechische Mythologie, die unweigerlich fest mit der Stadt verbunden ist. So soll der Sage nach der Name der Stadt auf die Göttin der Weisheit Athene zurückzuführen zu sein. Der Sage nach buhlte Athene und der Meeresgott Poseidon um die Gunst der Stadt und Bürger. Hierzu überbrachten beide Gottheiten der Bevölkerung Gaben. Während Poseidon den Bürgern Wasser schenkte, übergab Athene einen Olivenbaum. Da die Gabe Poseidons jedoch Meereswasser war, dieses aber durch den hohen Salzgehalt der Bevölkerung keinen Nutzen brachte, wurde Athene mit ihrem Olivenbaum erwählt. Dieser war bis dahin in Attika unbekannt und von großem Nutzen. Er brachte den Bürgern Landwirtschaft, Essen und Genuß, der seit Jahrtausenden bis heute unvergänglich ist. Athene wurde schließlich Schutzgöttin und Namenspatron. Soviel zur mythologischen Namensgebung Athens. Die Akropolis (Oberstadt) stellte ursprünglich Burganlagen bzw. Wehranlage oberhalb von griechisch antiken Städten dar. Aus Verteidigungsgründen wurde die Akropolis auf einem steilen Hügel oberhalb der Stadt gebaut. Die Akropolis von Athen zählt seit 1986 zum UNESCO Weltkulturerbe und prägt seit über 2500 Jahren das Stadtbild der griechischen Hauptstadt. Sie liegt auf einem 156 Meter hohen und steilen Kalksteinfelsen. Für 20 Euro pro Person, wobei eine online Buchung Warteschlangen erspart, erhalten wir Zutritt diesem antiken Wunder der Architektur und dem Wahrzeichen Griechenlands überhaupt. Nach der Zerstörung durch die Perser wurde die Akropolis durch den griechischen Staatsmann Perikles zu einer Tempelanlage umgebaut.


Das Herzstück der antiken Tempelanlage ist zweifelsohne der Parthenon. Der Tempel auf dem höchsten Punkt der Akropolis wurde im fünften Jahrhundert vor Christus vom Herrscher zu Ehren der Schutzgöttin Athene errichtet und ist heute das Symbol der griechischen Antike. Das Bauwerk wurde aus reinem Mamor in einer Bauzeit von 15 Jahren geschaffen und zeigt die Schaffenskraft einer Kultur. Im Laufe der Jahrhunderte kam es bei vielen Kämpfen mit Türken, Engländern und Venezianern zu Zerstörungen und Veränderungen des Parthenon aber das gewaltige Monument aus Säulen hat bis heute überlebt. Wir können es kaum glauben welche Bauwerke wir hier auf der Akropolis bestaunen können und sind fasziniert von der antiken Hochkultur und seiner famosen Architektur.


Neben dem Parthenon gibt es aber noch jede Menge mehr auf der Akropolis zu entdecken. So wie etwa den Nike Tempel ebenfalls aus dem fünften Jahrhundert vor Christus. Zu Ehren der Göttin Nike liegt dieser prachtvolle Tempel aus Mamor auf einer kleinen Bastion neben der Akropolis. Das Tor und den Haupteingang zur Akropolis bilden die zwischen 437 und 423 entworfenen Propyläen. Obwohl der Parthenon das größte und berühmteste Gebäude auf der Akropolis ist, war das Erechtheion für die antiken Athener religiös und kulturell wohl wichtiger. Im Tempel wurde ein Kultbild der Athene aufbewahrt und im Osten befand sich der Große Altar, wo während der panathenischen Feierlichkeiten Rituale und Opfer dargebracht wurden. Die Gläubigen konnten hier auch den von Athene gepflanzten Olivenbaum und die von Poseidon geschaffene Quelle betrachten. Bekannt ist das Erechtheion vor allem durch eine Vorhalle, die anstelle von Säulen von sechs überlebensgroßen Mädchenfiguren getragen wird.


Zu guter Letzt bestaunen wir das Dionysos Theater. Im fünften Jahrhundert vor Christus erbaut fanden hier etwa 17.000 Leute Platz und sahen antike Dramen und Theaterwettbewerbe. Es wurde erst im 18. Jahrhundert wieder entdeckt und gilt heute als ältestes Theater der Welt und Geburtsstätte des Dramas. Neben den gigantischen Bauwerken der Akropolis genießen wir auch hier einen herrlichen Blick über die griechische Metropole in alle Himmelsrichtungen.


Übrigens findet man angeschlossen am Fuße der Akropolis auch das Akropolis Museum. Es wurde 2009 eröffnet und beherbergt wertvolle Schätze, Fundstücke, Skulpturen und Statuen der antiken Akropolis. Wir verlassen eines der beeindruckendsten Denkmäler unserer Welt und gehen weiter auf den Spuren des antiken Athens. Sportlich geht es weiter.


Wir besuchen das Panathinaiko-Stadion. Das Olympiastadion im Zentrum von Athen war im Jahr 1896 Austragungsort der ersten olympischen Spiele der Neuzeit und ist weltweit das einzige Stadion welches aus reinen Mamor erbaut wurde. Bereits im vierten Jahrhundert vor Christus erbaut hatte es zu Hochzeiten ein Fassungsvermögen von 50.000 Zuschauern.


Von hier führt uns unser Weg zum Syntagma Platz. Das kulturelle Zentrum Athens mit vielen prachtvollen Museen, Statuen und Plätzen. So liegt in der Nähe liegt das Archäologische Museum Athen. Eines der herausragenden Museen der Welt mit der umfassendsten Sammlung griechischer Artefakte von der Jungsteinzeit bis in die

Spätantike. Allein das das Museum beherbergende prächtige Säulengebäude mit weiträumigen Platz ist schon einen Besuch wert. Zurück am Syntagma Platz findet am griechischen Parlament zu jeder vollen Stunde die traditionelle Wachablösung statt. Wir sind dabei und staunen über diese militärische Disziplin, kehren dann aber wieder zurück in die Antike.


Der Göttervater ruft. Der Olympieion oder auch Zeus Tempel wurde bereits im sechsten Jahrhundert vor Christus erbaut allerdings erst im zweiten Jahrhundert nach Christus vom römischen Kaiser Hadrian fertig erstellt. Er galt im antiken Griechenland als einer der größten Tempelanlagen und als Einziger korinthischen Ursprungs. Von den einst 104 Säulen, stehen heute noch 15 aufrecht. Im Inneren ließ Hadrian eine Imposante Zeus Statue aus Gold und Elfenbein aufstellen. Natürlich war eine Statue des Kaisers auch vertreten. Die Verehrung des mächtigsten Gottes hatte jedoch oberste Priorität. Sechs Euro Eintritt kosten die Ruinen des Heiligtums des Göttervaters. Mit dem Segen von Zeus zieht es uns wieder etwas in die modernere Gefilde Athens.


Wenige Minuten vom Zeus Tempel befindet sich der Bezirk

Plaka und Monastiraki. Sie sind die touristischsten Gebiete Athens. Sie bezaubern die Besucher mit ihren malerischen Ecken und stellen die Geschichte der Stadt dar. Hier spielt sich das gesellschaftliche Leben ab. Es ist lebendig, laut und bunt hier. Die romantischen Gassen von Plaka, auch Stadtviertel der Götter genannt, erstrecken sich bis den Felsen von Akropolis. Traditionelle Tavernen, hippe Street Art Cafés, Souvenir Geschäfte und bieten herausragende Flaniermöglichkeiten in entspannter Umgebung. In Monastiraki treffen wir auf Straßenhändler und suchen etwas zu die lieben Daheimgebliebenen.


Zum Abschluss geht es noch einmal hinauf. Wir genießen den wohl besten Panoramablick vom Stadtberg Lykabettus. Einen Mythos zufolge warf die Schutzgöttin Athene den Berg vom Himmel als natürlichen Schutzwall für die Akropolis. Mythos hin oder her, eines is jedenfalls sicher, der Ausblick von hier oben ist schlichtweg göttlich. Mit 277 Metern ist er die höchste Erhebung im Stadtzentrum und dementsprechend überblickt man ganz Athen mit samt seinem Wahrzeichen der Akropolis und dem funkelnden Mittelmeer. Hier kann man wohl die schönsten Sonnenuntergänge in ganz Attika erleben. Eine kleine Kirche und ein Restaurant mit Bar befinden sich übrigens auf dem Stadtberg Lykabettus. Zu erreichen ist der Berg entweder mit einem etwa 20 minütigen Fussmarsch bergauf oder mit der Standseilbahn für etwa einen Euro. Ein perfekter Abschluss in einer göttlichen Stadt. Athen, wir werden wieder kommen, versprochen.




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